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Ich bin umgestiegen von einer HDR-SR11 auf eine VX900E. Welche Einstellung empfehlen Sie: 1080p oder 1080i?
Kann 1080p mit Movie Studio 12 bearbeitet werden?
Besten Dank für Ihre Antwort
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hi,
die Frage, ob es besser 1080p oder 1080i sein sollen, ist nicht so einfach zu beantworten.
Die Frage lässt sich eigentlich nur im Zusammenhang mit der Zahl der tatsächlich aufgezeichneten Bilder pro Sekunde beantworten. Das "P" steht erst einmal für "Progressive", das "I" für "Interlaced", wobei "Progressive" Vollbilder meint und "Interlaced" das sogenannte Zeilensprungverfahren bedeutet.
"Progressive" bedeutet, dass jedes Einzelbild des aufgezeichneten Videos ein tatsächlich komplettes Bild ist, während im Interlaced-Verfahren ein Einzelbild nur aus jeder zweiten Zeile eines Vollbildes besteht. Daher besteht ein "Vollbild" im Interlaced-Verfahren immer aus zwei Bildern (den sogenannten Halbbildern). Das eine Halbbild enthält dabei nur die ungeraden Zeilen, das andere Halbbild nur die geraden Zeilen eines Vollbildes. Das ist u. U. im Standbild sichtbar, wenn sich die Kamera oder abgebildete Personen/Objekte in dieser kurzen Zeitspanne bewegt haben und man die beiden Halbbilder übereinanderlegt. Wenn im Wiedergabeprogramm am PC/MAC das sogenannte "De-Interlacing" ausgeschaltet ist, sehen Videos im Interlaced-Verfahren daher auch immer merkwürdig aus.
Hier ein Beispiel mit deaktiviertem De-Interlacing:
Bei der Wiedergabe am TV sieht man diese sogenannten Kammartefakte nicht, weil die beiden Halbbilder so schnell nacheinander angezeigt werden, dass sie sozusagen zu einem Bild verwoben werden.
Tatsächlich werden bei 1080i (genauer eigentlich 1080i50 oder 1080i60) immer 50 bzw. 60 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet, nur eben keine Vollbilder, aber ein Nachteil muss das nicht sein.
Mit aktiviertem De-Interlacing sieht der Ausschnitt so aus (die Qualität ist hier auch mies, aber das Beispiel stammt von 1998, weil ich gerade nichts anderes passendes hatte):
Der Unterschied sollte trotz der miesen Qualität deutlich sein: Die im ersten Bild deutlich zu sehenden horizontalen Linien fehlen im zweiten Bild.
Es kommt letztlich darauf an, ob die Kamera 1080p50 (also tatsächliche 50 Vollbilder pro Sekunde) oder 1080p25 (also "nur" 25 Vollbilder pro Sekunde) aufzeichnet. Die Angabe 1080p ist für sich alleine zu ungenau.
Wenn die Kamera tatsächlich 50 (oder auch 60) Vollbilder pro Sekunde aufzeichnet, dann würde ich zu diesem Modus raten. Die CX900 scheint sich - abgesehen u.a. vom fehlenden 4K-Modus - nicht allzu sehr von der FDR-AX100 zu unterscheiden, also müsste sie 1080p50 können. Ansonsten wäre, gerade bei Aufnahmen mit viel Bewegung, eher 1080i zu bevorzugen. Das liegt daran, dass 1080p mit nur 25 Vollbildern pro Sekunde bei schnellen Bewegungen ruckliger wirkt als 1080i, bei dem zwar nur Halbbilder, aber davon dann 50 pro Sekunde aufgezeichnet werden (genauer müsste es daher auch 1080i50 heißen). Bei beispielsweise Landschaftsaufnahmen wären aber auch 1080p25 völlig okay.
Kann die Kamera auch 1080p50, dann ist natürlich dieser Modus zu bevorzugen, weil dann im Gegensatz zu 1080i50 eben 50 Vollbilder anstatt von 50 Halbbildern pro Sekunde aufgezeichnet würden. Die einzigen Nachteile von 1080p50 gegenüber 1080i50 wären dann noch der etwa doppelte benötigte Speicherplatz sowie der höhere Anspruch an die Leistung des Rechners, mit dem das Ganze dann bearbeitet werden soll.
Alle Klarheiten beseitigt? Nun, dann rate ich zu Testaufnahmen mit den verschiedenen Modi. Am besten packst Du die Kamera dazu auf ein Stativ und nimmst eine völlig identische Szene mit den verschiedenen Modi auf. Dazu solltest Du Dir verschiedene Motive wählen:
Eine statische Szene, z. B. ein Haus, ohne Bewegung im Vordergrund
Eine Landschaftsaufnahme mit etwas Bewegung, beispielsweise sich leicht bewegenden Bäumen
Eine Landschaftsaufnahme mit schnelleren Bewegungen wie: ein Jogger läuft durch das Bild
Eine Aufnahme, in der sich viel bewegt, z. B. fließender Verkehr
Eine Aufnahme, nun ohne Stativ, in der die Kamera bewegt wird, am besten mit Motiven aus den Punkten 1 - 4
Danach schaust Du Dir die Aufnahmen an und entscheidest für Dich selbst, welche Einstellung für Dich bei welcher Aufnahmesituation am besten ist. Das ist m. E. der beste Rat: Selbst testen und dann entscheiden.
So, zum Schluss noch etwas zu Movie Studio:
Ich weiß nicht, ob Version 12 mit allen Aufzeichnungsformaten Deiner CX900 klar kommt (sollte es aber eigentlich). Auch hier gilt: Einfach ausprobieren! Falls das Ganze zwar grundsätzlich klappt, den Rechner aber über die Maßen strapaziert, dann heißt es entweder ein weniger anspruchsvolles Format wählen oder den Rechner aufrüsten...
Grüße
darkframe
Hi,
die Frage, ob es besser 1080p oder 1080i sein sollen, ist nicht so einfach zu beantworten.
Die Frage lässt sich eigentlich nur im Zusammenhang mit der Zahl der tatsächlich aufgezeichneten Bilder pro Sekunde beantworten. Das "P" steht erst einmal für "Progressive", das "I" für "Interlaced", wobei "Progressive" Vollbilder meint und "Interlaced" das sogenannte Zeilensprungverfahren bedeutet.
"Progressive" bedeutet, dass jedes Einzelbild des aufgezeichneten Videos ein tatsächlich komplettes Bild ist, während im Interlaced-Verfahren ein Einzelbild nur aus jeder zweiten Zeile eines Vollbildes besteht. Daher besteht ein "Vollbild" im Interlaced-Verfahren immer aus zwei Bildern (den sogenannten Halbbildern). Das eine Halbbild enthält dabei nur die ungeraden Zeilen, das andere Halbbild nur die geraden Zeilen eines Vollbildes. Das ist u. U. im Standbild sichtbar, wenn sich die Kamera oder abgebildete Personen/Objekte in dieser kurzen Zeitspanne bewegt haben und man die beiden Halbbilder übereinanderlegt. Wenn im Wiedergabeprogramm am PC/MAC das sogenannte "De-Interlacing" ausgeschaltet ist, sehen Videos im Interlaced-Verfahren daher auch immer merkwürdig aus.
Hier ein Beispiel mit deaktiviertem De-Interlacing:
Bei der Wiedergabe am TV sieht man diese sogenannten Kammartefakte nicht, weil die beiden Halbbilder so schnell nacheinander angezeigt werden, dass sie sozusagen zu einem Bild verwoben werden.
Tatsächlich werden bei 1080i (genauer eigentlich 1080i50 oder 1080i60) immer 50 bzw. 60 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet, nur eben keine Vollbilder, aber ein Nachteil muss das nicht sein.
Mit aktiviertem De-Interlacing sieht der Ausschnitt so aus (die Qualität ist hier auch mies, aber das Beispiel stammt von 1998, weil ich gerade nichts anderes passendes hatte):
Der Unterschied sollte trotz der miesen Qualität deutlich sein: Die im ersten Bild deutlich zu sehenden horizontalen Linien fehlen im zweiten Bild.
Es kommt letztlich darauf an, ob die Kamera 1080p50 (also tatsächliche 50 Vollbilder pro Sekunde) oder 1080p25 (also "nur" 25 Vollbilder pro Sekunde) aufzeichnet. Die Angabe 1080p ist für sich alleine zu ungenau.
Wenn die Kamera tatsächlich 50 (oder auch 60) Vollbilder pro Sekunde aufzeichnet, dann würde ich zu diesem Modus raten. Die CX900 scheint sich - abgesehen u.a. vom fehlenden 4K-Modus - nicht allzu sehr von der FDR-AX100 zu unterscheiden, also müsste sie 1080p50 können. Ansonsten wäre, gerade bei Aufnahmen mit viel Bewegung, eher 1080i zu bevorzugen. Das liegt daran, dass 1080p mit nur 25 Vollbildern pro Sekunde bei schnellen Bewegungen ruckliger wirkt als 1080i, bei dem zwar nur Halbbilder, aber davon dann 50 pro Sekunde aufgezeichnet werden (genauer müsste es daher auch 1080i50 heißen). Bei beispielsweise Landschaftsaufnahmen wären aber auch 1080p25 völlig okay.
Kann die Kamera auch 1080p50, dann ist natürlich dieser Modus zu bevorzugen, weil dann im Gegensatz zu 1080i50 eben 50 Vollbilder anstatt von 50 Halbbildern pro Sekunde aufgezeichnet würden. Die einzigen Nachteile von 1080p50 gegenüber 1080i50 wären dann noch der etwa doppelte benötigte Speicherplatz sowie der höhere Anspruch an die Leistung des Rechners, mit dem das Ganze dann bearbeitet werden soll.
Alle Klarheiten beseitigt? Nun, dann rate ich zu Testaufnahmen mit den verschiedenen Modi. Am besten packst Du die Kamera dazu auf ein Stativ und nimmst eine völlig identische Szene mit den verschiedenen Modi auf. Dazu solltest Du Dir verschiedene Motive wählen:
Eine statische Szene, z. B. ein Haus, ohne Bewegung im Vordergrund
Eine Landschaftsaufnahme mit etwas Bewegung, beispielsweise sich leicht bewegenden Bäumen
Eine Landschaftsaufnahme mit schnelleren Bewegungen wie: ein Jogger läuft durch das Bild
Eine Aufnahme, in der sich viel bewegt, z. B. fließender Verkehr
Eine Aufnahme, nun ohne Stativ, in der die Kamera bewegt wird, am besten mit Motiven aus den Punkten 1 - 4
Danach schaust Du Dir die Aufnahmen an und entscheidest für Dich selbst, welche Einstellung für Dich bei welcher Aufnahmesituation am besten ist. Das ist m. E. der beste Rat: Selbst testen und dann entscheiden.
So, zum Schluss noch etwas zu Movie Studio:
Ich weiß nicht, ob Version 12 mit allen Aufzeichnungsformaten Deiner CX900 klar kommt (sollte es aber eigentlich). Auch hier gilt: Einfach ausprobieren! Falls das Ganze zwar grundsätzlich klappt, den Rechner aber über die Maßen strapaziert, dann heißt es entweder ein weniger anspruchsvolles Format wählen oder den Rechner aufrüsten...
Grüße
darkframe