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Die Kamera zeichnet Datum und Uhrzeit zu den Filmaufnahmen auf. Wie kann ich Datum und Uhrzeit
der Filmaufnahmen auf den PC übertragen? Die weitere Bearbeitung des Films erfolgt dann mit Pinnacle Studio HD - Version 14.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hi,
alles klar! Vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Grüße
darkframe
P.S.: Ich markiere den Beitrag bei der Gelegenheit auch gleich als "erledigt".
Hallo Patrick, herzlichen Dank für deine Antwort.
Genau das ist mein Problem. Bei der Bearbeitung und Wiedergabe des Films auf dem PC wird Datum und Uhrzeit nicht angezeigt. Inzwischen erhielt ich von Sony die telef. Auskunft, daß dieses auch so gewollt sei, da viele
Camcordernutzer die Datums - und Uhrzeitanzeige als störend empfunden haben. Bei meinem anderen Camcorder wird Datum und Uhrzeit bei der Wiedergabe automatisch eingeblendet,
und ich habe die Möglichkeit dieses manuell zu unterdrücken.
Gruss August-Kurt
Hi,
August-Kurt schrieb:
Genau das ist mein Problem. Bei der Bearbeitung und Wiedergabe des Films auf dem PC wird Datum und Uhrzeit nicht angezeigt.
Bei meinem anderen Camcorder wird Datum und Uhrzeit bei der Wiedergabe automatisch eingeblendet, und ich habe die Möglichkeit dieses manuell zu unterdrücken.
das Problem hängt mit dem Aufzeichnungsformat zusammen (dazu unten mehr). Beim AVCHD-Format gibt es auch einen Timecode, der aus Aufnahmedatum, Uhrzeit und Einzelbildnummer besteht. Der wird sogar standardmäßig aufgezeichnet, ganz ohne Zutun, nur, und das ist die Krux, der lässt sich nicht einfach ein- und wieder ausblenden. Aktuell ist mir kein Videobearbeitungsprogramm bekannt, das dazu in der Lage wäre. Zumindest im Amateur- und Semi-professionellen Bereich gibt's da nichts. Auch Sony Vegas Pro oder Premiere Pro CC lesen den ja durchaus vorhandenen Timecode nicht aus.
Die andere Kamera, von der Du schreibst, ist vermutlich eine DV-Kamera, stimmt's? Da kann man ja tatsächlich Datum/Uhrzeit nach belieben ein-/ausblenden und darüberhinaus oft auch noch einige Kameradaten wie beispielsweise die Blende.
Ich versuche mal, das Ganze so kurz wie möglich zu erklären, aber ganz ohne Fachsimpelei geht's leider nicht:
Bei DV-Kameras wird neben dem eigentlich Video außerdem ein Timecode und ein Data Code aufgezeichnet, bei Kameras, die im AVCHD-Format aufzeichnen, wird ebenfalls der Timecode in der Videodatei abgelegt, manchmal auch noch mehr, aber das kommt auf den Hersteller an.
Wie dem auch sei, ein Video eines DV-Camcorders landet nach der Übertragung als direkt auslesbarer Wert in einer DV-AVI-Datei. Bei diesem Format ist das Ganze schon immer fester Bestandteil gewesen. Das Ein-/Ausblenden funktioniert dann so ähnlich, wie es am TV mit dem Videotext geht.
Bei dem Dateityp, den ein HD-Camcorder erzeugt (bei Deiner CX700 ist das am Ende ein sogenannter Program-Stream mit MPEG-4 AVC/H.264, AVCHD kompatibel), war das so nie vorgesehen (warum das so ist, weiß ich aber nicht). Zum Ein-/Ausblenden müsste hier das Zeitsignal im sogenannten Subpicture Stream abgelegt werden. Das ist der Bereich, in dem z.B. ein-/ausblendbare Untertitel abgelegt werden. Der Stream heißt nicht umsonst Subpicture Stream und nicht etwa Subtitle Stream, denn auch Untertitel liegen nicht als Text da drin sondern als Bitmap-Bild mit maximal 4 Farben. Der Timecode müsste also für jedes Einzelbild als BMP in die Videodatei integriert werden, um ihn auf diese Weise ein-/ausblendbar zu machen. Das kostet natürlich Rechenleistung (darstellen geht schneller als für jedes Einzelbild ein BMP zu berechnen) und auch Speicherplatz. Dazu kommt, dass es im von der MPEG (Motion Picture Experts Group) standardisierten Dateiformat nicht erlaubt ist, ein Subpicture (ob nun Untertitel, Timecode oder sonst etwas) bei jedem Einzelbild zu wechseln. Ein durchgängiger Timecode wäre also auf diese Weise gar nicht möglich. Das hängt (wahrscheinlich) damit zusammen, dass der Kodier- und Dekodiervorgang für den Video- und Audioteil Vorrang hat und nicht zusätzlich durch die Kodierung/Dekodierung so vieler Subpictures belastet werden soll.
Okay, nun hatte ich aber schon gesagt, dass der Timecode auch bei den HD-Kameras aufgezeichnet wird. Wie verträgt sich das mit dem, was ich im letzten Absatz geschrieben habe?
Ganz "einfach": In dem Dateiformat (Endung meistens MTS oder M2TS) ist Platz für "zusätzliche Informationen" (Supplemental Enhanced Information im SEI-"Block", um hier noch mal auf die K**** zu hauen :smileywink:), die aber jeder Hersteller anders aufbauen kann. Wie gesagt, im HD-Format ist die Einblendung des Timecodes eigentlich nicht vorgesehen, aber beispielsweise Sony nutzt ihn im SEI-Block mit Play Memories Home, wenn damit die Videodateien auf den PC übertragen werden, die deshalb einen Dateinamen aus Aufnahmedatum und -uhrzeit erhalten. Für diesen Zweck erhält der Timecode-Block eine spezielle ID, die ihn z.B. für den Kamerahersteller Sony kenntlich macht, den aber jeder andere ignoriert. Andere Hersteller nutzen diese Möglichkeit vielleicht gar nicht, bauen den Timecode möglicherweise anders auf, speichern eventuell weitere Informationen darin oder verzichten ganz auf die "supplemental enhanced information". Und genau darin liegt das Problem, denn jeder Hersteller einer Videobearbeitungssoftware müsste diese Dekodierinformation zusätzlich in sein Programm einbauen und dabei die Daten unterschiedlicher Hersteller mit unterschiedlichen Datenblöcken berücksichtigen.
Und noch eine Zusatzinformation zur Klarstellung (ich hoffe, Du hast Dir vor lauter Verzweiflung noch nichts angetan!): Jede MTS-/M2TS-Datei hat von Hause aus ihren eigenen Timecode, der aber nur der korrekten Darstellung bei der Wiedergabe dient. Dieser Timecode beginnt immer bei 00:00:00,0 und hat nichts mit dem zu tun, was Du gerne einblenden würdest. Dieser Timecode ist bei jedem Datenblock dabei, selbst bei den einzelnen Teilen eines Einzelbilds, das immer auf zahlreiche Einzelblöcke aufgeteilt ist. Darauf will ich hier aber nicht auch noch eingehen. Ist ja schon so mal wieder länger geworden...
Zum Schluss (fast geschafft): Normalerweise interessiert das "echte" Aufnahmedatum tatsächlich nicht, höchstens im Dateinamen, damit man Aufnahmen leichter wiederfindet. Beim Schnitt ist ja oft die Reihenfolge der ins Endprodukt eingehenden Aufnahmen nicht die, in der sie aufgenommen wurden. Um einen Timecode in das Endprodukt einzublenden, wird deshalb in der Regel ein entsprechender "Effekt" im Bearbeitungsprogramm über das Video gelegt. Da kann man dann normalerweise auch nach Herzenslust Datum/Uhrzeit einstellen, wie es beliebt.
Das mag Dir nicht gefallen, aber ändern ließe sich das nur, wenn man die MPEG davon überzeugen könnte, die Ein-/Ausblendung des Aufnahme-Timecodes in den Standard zu übernehmen. Ich vermute aber mal, dass das eine Ewigkeit plus einen Tag dauern könnte...
So, und nun hast Du es GESCHAFFT!
Trotz der schlechten Nachricht hoffe ich, dass ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte.
Grüße
darkframe
P.S.:
Es gibt ein Freeware-Programm, das den "echten" Timecode auslesen kann und ihn in einer SRT-Datei (Untertitel-Format, das einige Programme lesen können) speichert. Falls Dir das weiterhilft, suche ich es Dir gerne heraus.
Hallo darkframe, vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen zu meinem Problem. Ich werde die fehlenden
Datums/Uhrzeiteinblendungen bei Bearbeitung meiner Filme auf dem PC mit Hilfe von Pinnacle Studio 14 durch manuelle Eingaben ersetzen.
Damit erledigt sich dein Angebot, mir freundlicherweise ein Freeware-Programm herauszusuchen.
Übrigens: Es stimmt, bei der von mir erwähnten anderen Kamera handelt es sich um eine DV-Kamera.
Nochmals herzlichen Dank für deine Mühe, mir den Sachverhalt verständlich darzustellen.
Gruss August-Kurt
Hi,
alles klar! Vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Grüße
darkframe
P.S.: Ich markiere den Beitrag bei der Gelegenheit auch gleich als "erledigt".
Hi,
vielen Dank für die Info!
Der Haken bei beiden Programmen ist m.E. allerdings, dass der Clip neu gerendert wird und dabei der Timecode fest ins Bild übernommen wird (bei dem einen Programm offenbar nach Bedarf nur in einem Teil). Insofern halte ich es für besser, den Timecode per Effekt selbst anzulegen. Ist vielleicht etwas mühsamer, aber flexibler.
Bei beiden Programmen wird übrigens darauf hingewiesen, dass das ausgegebene Video möglicherweise nicht von jedem Programm gelesen werden kann. Nun gut, im Zweifelsfall kann man die Funktionalität und die Qualität der ausgegebenen Videos ja vor dem Kauf testen und sich dann immer noch für oder gegen einen Kauf entscheiden.
Grüße
darkframe